Was ist linde verfahren?

Linde-Verfahren: Luftverflüssigung

Das Linde-Verfahren ist ein industrielles Verfahren zur <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Luftverflüssigung">Luftverflüssigung</a>, das auf dem Prinzip der Joule-Thomson-Effekt basiert. Es wurde von Carl von Linde entwickelt und patentiert. Es existieren zwei Hauptvarianten:

  • Das Linde-Verfahren mit Drossel: Dieses Verfahren ist das ältere und einfachere. Hierbei wird komprimierte Luft durch ein Drosselventil entspannt. Aufgrund des <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Joule-Thomson-Effekt">Joule-Thomson-Effekt</a> kühlt sich die Luft ab. Ein Teil der abgekühlten Luft wird dann verwendet, um die einströmende, noch warme Druckluft vorzukühlen. Dieser Prozess wird mehrfach wiederholt, bis die Luft schließlich so stark abgekühlt ist, dass sie kondensiert und flüssig wird. Die Effizienz dieses Verfahrens ist relativ gering.

  • Das Linde-Verfahren mit Vorkühlung und Gegenstromwärmetauscher: Diese verbesserte Version beinhaltet einen oder mehrere <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Gegenstromwärmetauscher">Gegenstromwärmetauscher</a>, in denen die komprimierte Luft durch die aus dem System austretenden kalten Gase (Stickstoff und Sauerstoff) vorgekühlt wird. Zusätzlich kann eine externe <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Kältemaschine">Kältemaschine</a> zur Vorkühlung verwendet werden, um die Effizienz weiter zu steigern. Diese verbesserte Variante ist deutlich effizienter als die reine Drosselversion.

Kernkomponenten und Prinzipien:

  • Kompressor: Verdichtet die Luft auf einen hohen Druck (typischerweise 200 bar).
  • Reinigung: Die komprimierte Luft wird von Verunreinigungen wie Wasser, Kohlendioxid und Kohlenwasserstoffen befreit, da diese bei den tiefen Temperaturen ausfrieren und die Anlage verstopfen könnten.
  • Wärmetauscher: Kühlen die einströmende Druckluft durch die ausströmenden kalten Gase.
  • Drosselventil: Entspannt die vorgekühlte Druckluft, wodurch sie sich weiter abkühlt.
  • Trennsäule: Hier werden die flüssigen Bestandteile der Luft (hauptsächlich Sauerstoff und Stickstoff) aufgrund ihrer unterschiedlichen Siedepunkte getrennt.

Anwendungen:

  • Herstellung von flüssigem Sauerstoff, Stickstoff und Argon für industrielle, medizinische und wissenschaftliche Zwecke.

Vorteile:

  • Relativ einfache Technologie.
  • Etabliert und weit verbreitet.

Nachteile:

  • Hoher Energieverbrauch, insbesondere bei der reinen Drosselversion.